RIKY UND SOFA
Ich erinnere mich an eine Geschichte wo eine Riesenschnauzerin ihren Willen durchsetzen wollte: Im Moment, wo ihr Frauchen zu der Arbeit weggegangen war, verlagerte sich die Hündin auf das Sofa im Wohnzimmer. Sie schätzte diesen Komfort soviel, dass sie die Befehle ihrer Frau nicht wahrnehmen wollte. Sie knurrte und wenn sie sich bewusst war dass die Vorführung ihres Gebisses die Frau verunsichert hat, wusste sie dass sie das Sofa gewonnen hat. Das Frauchen hat sich nicht getraut sich entgegenzutreten, und so hat sie auf das Sofa Geschirr gestellt, bis die Hündin erfunden hat, dass sie in der Nachbarschaft von klappernden Töpfen sämtlicher Komfort verloren hatte. Sie hat aufgehört das Sofa zu benutzen.
Auch so kann ein Riesenschnauzer sein, wenn dem Herrchen die Kontrolle über die Erziehung ein bisschen aus der Hand entgleitet. Allerdings muss man dem Frauchen gewisse Erfindungsgabe zugestehen.
ADINKA – KRAFTFAHRER
Wenn ich die Hündin Adina Šar-Kat hatte, war ihre Leidenschaft alles mit vier Rädern und alles was fahrbar war. Unser Auto, fremdes Auto, alles egal, Hauptsache dass sie fahren würde. Könnten Hunde Fahrprüfung machen, wäre sie sicher unter den ersten Bewerber gewesen.
An einem frühem Sonntagmorgen aus der Spaziergang zurückkommend, nahmen wir eine Abkürzung über einen lehren Parkplatz, der Parkplatz war eigentlich nicht ganz lehr, dort stand ein Skoda mit allen Türen angelweit. Der Besitzer lag unter dem Wagen und hat etwas repariert, er hat sein Werkzeug auf dem Rücksitz ausgebreitet und ertastete immer was er brauchte. In dem Moment rastete ich schon zum Auto weil Adina verschwunden war! Sie legte sich auf den Rücksitz, lag ihre Vorderbeine auf das Werkzeug und wartete wann man den Motor anlassen würde. Plötzlich sah ich wie die Hand des Mechanikers von unten auftauchte und begann in dem lachelenden Hundemaul zu stöbern. Dann war es wie in einer Groteske, der Besitzer war rausgeflogen, vor Schreck schrecklich brüllend, er hat wohl geglaubt dass in seinem Auto der Teufel gewesen wäre. Adina musste aussteigen, ich entschuldigte mich und erklärte, aber der Mann hat schon den Nervenschock überwunden, und nach meiner Erklärung über Adinas Vorliebe für die Autos hat er einen Lachenanfall bekommen. Er hatte wohl für die Adinas Leidenschaft Verständnis gehabt, und hat versprochen Adina mitfahren zu lassen sobald das Auto in Ordnung ist!
ARDY PILZSAMMLER
Suchen Sie gerne Pilze, mögen Sie gebratene Pilzgerichte, Schnitzel und andere Pilzleckerbissen? Dann sind Sie genauso wie ich. Sobald die Saison beginnt packe ich den Korb, pfeife dem Ardy und man geht los. Das größte Problem ist gerade der Korb, ich verlege ihn immer irgendwo, dann vergesse ihn – und da hilft Ardy. „Frauchen verloren, Apport!„ Und im Nu ist Ardy mit dem Korb zurück, das Spiel macht ihm Spaß und mir auch! Ardy kann den vollen Korb bis zum Auto bringen, nur wenn er anläuft dann fliegen die Pilze auf alle Seiten. Sollten Sie dieses Spiel interessant finden, und Sie wollten es Ihren Hund auch lehren, dann würde ich empfehlen den Korbgriff mit Teppichband umzuwickeln, da sonst ist der Griff sehr beansprucht.
So waren da ein paar Geschichten zum Lachen. Aber Ihr habt sicher jede Menge solchen Geschichten. Ich wollte bloß nicht dass diese Seiten nur statistische Angaben zeigen.
Ich würde da noch eine Geschichte bringen, die wirklich geschah, und herzerschütternd ist. Das ist nicht meine Geschichte, aber ich kann sie hier vorlegen mit dem gütigen Erlaubnis der Schriftstellerin Fr. Irena Sehnerova, die sie nacherzählt hat.
Sollten Sie Interesse für ihre Bücher über die Hunde haben, dann ist da ihre Web Adresse aura.sehnerova.cz
Und jetzt die Geschichte wo der Riesenschnauzer wieder in der Hauptrolle auftritt:
Der Riesenschnauzer erntet Erfolg als Diensthund. Er ist hervorragender Wachhund und Schutzhund. Während des Krieges diente er in der deutschen Armee als unfehlbarer Spürhund und Menschenjäger. Diese Geschichte rettete sich hinüber.
In 1939 wurde Prag von der deutschen Armee besetzt. Als eine Gruppe der deutschen Soldaten einen jüdischen Jungen festnehmen wollte, hat er sich losgerissen und begann zu flüchten. Man hat Feuer eröffnet, und der Junge ist in ein altes Miethaus hineingelaufen. Man hat nach ihm einen Hund geschickt, einen Riesenschnauzer. Der Hund verfolgte den Jungen bis in die letzte Etage, weil niemand bereit war, dem um Hilfe rufenden Jungen die Wohnungstür zu öffnen. Der Junge hockte traurig bei der Dachgeschoßtür haltend seine schüttelnden Knien unter seinem Kinn. Im Haus herrschte Grabesstille. Die Klapperei der Klauen war immer näher. Plötzlich stand vor dem Jungen der Hund mit seinem muskulösen Körper. Tier und Mensch haben sich in die Augen geschaut. Der Junge legte seinen Kopf auf die Knie erwartend dass sich der Hund auf ihn Stürzt. Aber der Hund drehte sich um und ging weg.
Das, was die Dressierer der Diensthunde sicher als Fehler des Tieres betrachten können (ein richtig dressierter Hund sollte den verfolgten Mensch festnehmen und mit seinem Gebell die Soldaten rufen), betrachtet der KZ Überlebender als Beileid und Entgegenkommen. „Der einzige der mir Gutherzigkeit gezeigt hat war Hund, der Riesenschnauzer“, so der Holocaust Zeitzeuge.